Vom Familienwappen zum Gemeindewappen?
Der so genannte "Zehnberg", ist ein heute sehr selten gewordenes Familienwappen und zierte, wie in den unten stehenden Abbildungen zu sehen ist, im 13. & 14. Jahrhundert das Wappen der Familie von Kramburg.
Der Name von Kramburg ist jedoch bereits 1355 mit dem letzten Vertreter Johann von Kramburg verschwunden. 1345, also zehn Jahre zuvor, wurde die Gemeinde Gelterfingen
unter dem Namen Geltolfingen erstmals urkundlich erwähnt.
Auch Gelterfingen hatte bis zur Fusion mit Kirchdorf im Jahre 2018 den Zehnberg im Gemeindewappen. Es ist daher davon auszugehen, dass das Gemeindewappen auf die Herrschaft auf der Kramburg zurück zu führen ist.
In der Spiezer Chronik von 1484 wurde das wohl auch einzige Bild eines Vertreters der Familie von Kramburg abgedruckt, als Johann von Kramburg als Schultheiss von Bern (Oberhaupt der Reichsstadt Bern) 1339 die Waldstätte für die Schlacht gegen Laupen um Hilfe bat. Siehe Bildergalerie.
Wer genaueres über den Namen wissen will, findet unten stehend den Auszug aus dem Historischen Lexikon der Schweiz.
Auszug aus dem Historischen Lexikon der Schweiz
Nobilesgeschlecht aus dem Bernbiet (13. - 14. Jh.), benannt nach der Stammburg
Kramburg am Belpberg (Gemeinde Gelterfingen). Die Herrschaft Kramburg umfasste die Dörfer Kramburg, Eggenhorn, Gelterfingen und Mühledorf, Burg und Dorf Gerzensee sowie die Burg Uttigen. Zu Beginn des 14. Jh. erwarb die Familie Kramburg von den Freiherren von Wädenswil die Burg Uttigen als neuen Sitz, die Herrschaften Uttigen, Schönegg und Gsteig sowie die Mitherrschaft zu Gerzensee.
Erstmals erwähnt wird das Geschlecht 1224 mit Heinricus de Chraunburc.
Die Familie schwankte in der Parteinahme zwischen den Grafen von Kyburg und der aufkommenden Stadt Bern. So war Kuno Mitte des 13. Jh. im kyburg.-habsburg. Gefolge, sein Sohn Peter hingegen 1272 - 79 Schultheiss in Bern und später im Dienst der Gf. von Neu-Kyburg.
Johann (✝ 1355), Peters Enkel, wirkte als Letzter des Geschlechts zwischen 1328 und 1333 verschiedentlich als Schultheiss von Bern.
Autorin: Franziska Hälg-Steffen, Historisches Lexikon der Schweiz, Version vom 04.12.2008