Geschichte der Kramburg
​
Über die Kramburg ist leider nur wenig bekannt und es finden sich kaum Dokumente dazu. Dank der existierenden schriftlichen Überlieferungen können jedoch einige Eckpunkte aus der Geschichte der Kramburg festgehalten werden und geben so einen Überblick über das Dasein des ehemaligen Herrensitzes.
​
1225 - Erste urkundliche Erwähnung unter dem Namen Cranburc
1272 - Peter von Kramburg war bis 1279 Schultheiss von Bern (Oberhaupt der Stadt Bern)
1310 - Die Freiherren von Kramburg verlegen ihren Sitz nach Uttigen (ungefähre Jahrzahl)
1328 - Johann von Kramburg war bis 1333 Schultheiss von Bern (Oberhaupt der Stadt Bern)
1345 - Die Gemeinde Gelterfingen wird als Geltolfingen erstmals urkundlich erwähnt.
1355 - Mit Johann von Kramburg stirbt der letzte Freiherr der Familie und damit der Name
1355 - Erbe der Kramburg war Werner von Resti, Landammann zu Hasli
1373 - Die Kramburg geht an die Kommende des Johanniterordens Münchenbuchsee
1528 - Verkauf an die Stadt Bern. Die Burg wurde darauf aufgegeben
1673 - Das Aquarell von Albrecht Kauw zeigt eine Ruine mit zwei Türmen
1827 - Auf Bodenrechtsplänen ist noch der quadratische Grundriss eingezeichnet
1877 - Bau des Schulhauses Gelterfingen aus Steinen der Kramburg
​
​
Ein interessantes Zeitzeugnis blieb vom Burgenmaler Albrecht Kauw erhalten, der die Ruine im Jahre 1673 bildlich festhielt. Das Bild lagert heute im Historischen Museum Bern.
​

​Auszug aus dem Historischen Lexikon der Schweiz
​
Hochmittelalterliche Burgstelle oberhalb von Gelterfingen (BE) und Herrschaft.
1225 Cranburc.
Der Stammsitz der Freiherren von Kramburg am südwestlichen Belpberg war
Kern einer mittelalterlichen Grund- und Gerichtsherrschaft über die Dörfer
Kramburg, Eggenhorn, Gelterfingen und Mühledorf.
Die Herrschaft kam nach dem Aussterben der Freiherren von Kramburg um 1355 an die Herren von Resti und trotz Erbansprüchen der Bubenberg nach 1373 als Legat an die Kommende Münchenbuchsee, deren Ammann Gericht und Frondienste verwaltete (Twingrecht 1505). Nach der Säkularisation Münchenbuchsees war vorerst das bernische
Stadtgericht für Kramburg zuständig, bis Bern vor 1533 das Gericht Kramburg und
Gelterfingen schuf, verwaltet vom Venner des Landgerichts Seftigen, das im 18.
Jahrhundert in Vennergericht Mühledorf umbenannt wurde.
​
Die Burganlage mit Wällen und Gräben auf einem Felssporn wurde wohl unter den Johannitern dem Zerfall überlassen (Anlage erkennbar, wenige Mauerreste).
​
Autorin: Anne-Marie Dubler, Historisches Lexikon der Schweiz, Version vom 12.08.2019